Bereits im November 2014 war für uns klar – im Juli 2015 reisen wir nach Uganda – ein noch nie besuchtes Ziel vor Augen! Wir hatten bereits viel davon gehört oder gelesen, aber was wirklich auf uns zukommen wird – hat keiner so richtig gewusst! Das Interesse für etwas Neues war groß, jedoch auch die Angst vor dem Ungewissen spielte eine kleine/große Rolle. Afrika – ein für uns unbekannter Kontinent! Nach einem langen Flug, mit zwei Zwischenlandungen erreichen wir unseren Zielflughafen Entebbe.
Nach einem kurzen Nickerchen werden wir, noch immer erschöpft – jedoch bereit für das beginnende Abenteuer- am Flughafen von Markus, Franz und dem Taxidriver mit einem uralten, ausgebeulten Taxibus abgeholt. Die Koffer auf dem Dach und im Wagen verstaut, steigen wir zu zehnt in das Taxi – und los geht die rasante Fahrt.
Wir fliegen über Schlaglöcher - links und rechts, können wir bereits in den frühen Morgenstunden ein reges Treiben auf und neben den Straßen beobachten. Österreichische Verkehrsregeln gelten hier nicht!!! Durch Hupen und Gestikulieren verschafft man sich hier Vorrang – echt gefährlich und sehr oft zum Fürchten – manchmal
glauben wir an unser frühzeitiges Ableben, aber wir überleben alle wilden Fahrten - größtenteils schweißgebadet.
In Mityana – 80 km entfernt von Kampala- beziehen wir unser Quartier, in der Missionsstation Mizigo, dort verbringen wir nun die nächsten 2 aufregenden Wochen. Schwester Elisabeth, eine Perle, führt hier das Regiment – aber auf eine so herzliche und warme Art – hier muss man sich einfach wohlfühlen. Österreichische Küche in Uganda – so lecker!
Und weiter geht das Abenteuer – Eindrücke, Eindrücke und nochmals Eindrücke - ohne Ende! Bunt gekleidete Menschen, lachende und weinende Kinderaugen, die zu strahlen beginnen, als sie uns, Muzungu, entdecken. Kilometerlange Fußmärsche ins Umland von Mityana zeigen uns die wahre Wohnqualität der hier lebenden Menschen – zum Teil glücklich und zufrieden – hier wird uns zum wiederholten Male bewusst, in welchem Wohlstandsland und Luxus wir in Österreich wohnen.
Wir besuchen viele kleine Schulen, z.B. St. Francis School (302 Schüler/14 Lehrer), St. John Paul II School (100 Schüler/9 Lehrer), Christoph Bettermann School
Ein langer Fußmarsch von Zigoti aus durch das Dickicht führt uns zum St. Josef Brunnen in Marundwe und wiederum in die kleine Dorfschule. Hier werden wir überfreundlich mit einem Lied begrüßt.
Aber wir erleben auch so manches große Leid auf unseren Fußmärschen, an Malaria erkrankte Kinder und ihre Eltern, denen das nötige Geld für Medikamente fehlt.
Geoffrey, ein angehender Arzt, zeigt uns das ortsansässige Krankenhaus – es ist traurig aber wahr – absolut kein Vergleich mit unseren Krankenhäusern!
Mit Geoffrey machen wir eine wilde, rasante Pickup-Fahrt über Stock und Stein zu seiner Großfamilie. Auch dort werden wir sehr herzlich aufgenommen. Jeder von uns erhält ein kleines Sackerl mit gerösteten Erdnüssen – mmh so lecker!
Geoffreys sehnlichster Wunsch ist es, als Landarzt seine Patienten versorgen zu können.
Zweimal besuchen wir die Hauptstadt Kampala – auch ein unvergessliches Erlebnis! Ein reges Straßentreiben zwingt uns dicht beisammen zu bleiben – damit ja niemand verloren geht. Was gibt es in dieser Millionenstadt nicht – Ampeln – fast nicht zu glauben! Der Verkehr wird mit Hupen und Gestikulieren geregelt – ein Wunder, dass nicht mehr Unfälle passieren.
Für 4 Tage verlassen wir unsere Station in Mityana und begeben uns auf Safari – eine hautnahe Begegnung mit Berggorillas im Bwindi Nationalpark. Im Queen Elizabeth National Park treffen wir auf Tiere, die man sonst nur im Zoo sieht.
Sind wir nicht zu Fuß, oder mit dem Kalita-Bus (Uganda-SVV) bzw. mit ausrangierten Taxibussen unterwegs, genießen wir die Fahrt mit dem Boda-Boda (= Moped mit Driver + 2 Personen, manchmal auch mit einem Schwein und fünf Hühnern bestückt).
Nach einem anstrengenden, eindrucksstarken Tag gönnen wir uns im Kolpinghaus, mitten im Zentrum von Mityana, ein kühles Uganda Bier (Nile).
Leider gehen die 2 Wochen viel zu schnell vorüber, wir müssen wieder an die Heimreise denken, haben aber bereits für die Zukunft vorausgeplant, in einigen Jahren wiederzukommen.
Maria H. prägt unsere Eindrücke in einem einzigen Satz: „Wenn ihr heimkommt, könnt ihr alles erzählen, die ganzen Fotos herzeigen. Aber eines wird nicht gelingen – diese Eindrücke wirklich zu vermitteln.“
Alexander, Sarah, Martin, Monica, Klaudia, Maria, Sepp
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